Von den Gletschern zu den Palmen

Bernina-Express in Tirano

Von den Gletschern zu den Palmen – eine Fahrt mit dem Bernina-Express von der Schweiz nach Italien

 

 

Freitag Mittag – da fällt mir ein, daß ich ja schon länger nicht mehr in meinem Lieblings-Reise-Schnäppchenportal gestöbert habe. Also schnell mal nachschauen, was es so Neues gibt. Und was sehe ich da? Ein super Angebot für den Bernina-Express!

Waren wir nicht so begeistert, als wir erst vor kurzem eine schöne Dokumentation über den Bahnbau in der Schweiz und ebendiesen Express gesehen haben? Hat der Wetterbericht nicht für dieses Wochenende strahlenden Sonnenschein angesagt? Und Gartenarbeit oder Wohnung malern steht auch nicht auf dem Plan.

Also ab auf die Seite der Rhätischen Bahn… Angebot noch gültig? Yesss. Noch Plätze frei? Yesss. Und fünf Minuten später waren die Fahrkarten gekauft. Jetzt noch schnell ein Hotel gebucht und der Fahrt steht nichts mehr im Wege – die Fahrt von den Gletschern zu den Palmen. So nämlich lautet der offizielle Werbespruch der Rhätischen Bahn.

 

Gleich geht's los...

Es ist noch dunkel, als wir uns in der Früh auf den Weg nach Chur machen. Dort angekommen drehen wir noch eine kleine Runde über den Bahnhofsplatz und schauen uns die Nebelschwaden an, welche die Berggipfel rundherum einhüllen. Na wenn das das erwartete schöne Wetter ist, dann möchten wir bestimmt nicht hier stehen, wenn Schlechtwetter vorausgesagt ist. Aber egal… der Zug steht schon bereit und wir wollen mal wieder raus.

Und siehe da… keine halbe Stunde nach Abfahrt löst sich der Nebel in Wohlgefallen auf und das Klärchen kommt über den Bergen zum Vorschein. Gerade noch rechtzeitig, denn so wirklich interessant wird es erst ab Thusis.

Also fangen wir an, es uns bequem zu machen und die Fahrt so richtig zu genießen. Natürlich wird die Fahrt längst nicht so interessant wie in der gesehenen Doku. Das kennt man ja – da werden die besten Stücke zusammen geschnitten. Wie im Kino. Da kommen auch die besten Szenen in den Trailer und der Rest vom Film ist dann doch oft nicht so prickelnd wie erhofft.

Aber weit gefehlt… so etwas beeindruckendes haben wir schon lange nicht mehr gesehen! Zig Tunnel, hohe Viadukte, steile Abhänge, ein Zug, der sich scheinbar kreisförmig in Richtung Gipfel schraubt und das Ganze eingerahmt von sonnenbeschienenen und schneebedeckten Bergen. Da verwundert es nicht, daß diese Strecke in das Unesco-Welterbe aufgenommen wurde.

Auf den Punkt gebracht:  einfach nur WOW!!!

Gegen Mittag erreichen wir dann den höchsten Punkt der Strecke und kurz darauf die Alp Grüm. Dort ist erst einmal eine halbe Stunde Pause angesagt. Bevor es weiter geht, ist also genug Zeit, sich ausgiebig umzuschauen und in der dazugehörigen Restauration gemütlich einen Kaffee zu trinken. Hier oben hat man wunderbare Ausblicke und man kann in der Ferne schon das Ziel in Italien erkennen.

Jetzt dauert es nicht mehr lange und der Express erreicht nach gut 4,5 Stunden das Ziel – Tirano in der Lombardei. Da hat die Rhätische Bahn tatsächlich nicht zu viel versprochen… gerade noch durch den Schnee und schon umgeben von Palmen.

Jetzt aber erst mal Mittag – natürlich mit den für diese Region berühmten Pizzocheri, einem leckeren Glas Wein und viiiiel Sonne – und dann auf die Suche nach unserem Hotel. Zum Glück hängt an jeder Ecke ein Schild, welches uns die Richtung weist. Ansonsten wäre es wirklich schwer zu finden. Allerdings ist es dann um so besser. Ein altes großes und originales Bauernhaus – neu hergerichtet. Sehr geschmackvoll mit super Gastgebern. Falls Ihr mal dort seid – unbedingt schauen, ob vielleicht noch ein Zimmer frei ist!

Den Rest des Nachmittages haben wir dann mit Stadt anschauen (die Basilika Madonna di Tirano war da unser Favorit), leckere Drinks genießen und einem schönen Abendessen in der wirklich urigen Trattoria Gagin verbracht.

Am nächsten Morgen – natürlich nicht ohne vorher noch ausgiebig und lecker gefrühstückt zu haben – ging es noch auf eine kleine Wanderung zum alten Schmugglerdorf Roncaiola hoch über Tirano. Eine schöne Runde – nicht all zu lang und auch nicht all zu anstrengend – mit tollen Ausblicken ins Tal und zeitlich genau in das Fenster zwischen Frühstück und Abfahrt passend.

Und auch wenn wir hier oben in der Osteria Roncaiola gerne die Sonne noch ein wenig länger genießen würden… irgendwann müssen wir uns wieder an den Abstieg Richtung Stadt machen.

Gerne wären wir hier in Tirano auch noch länger geblieben, aber sehr wahrscheinlich hätte der Express seine Abfahrtszeit nicht wegen uns verschoben…. Schade aber auch. Und so ging es dann mit einem Dauergrinsen im Gesicht wieder Richtung Heimat.

Unser Fazit: Holt auch Ihr Euch dieses Dauergrinsen – es lohnt sich!

 

Für mehr Informationen zur Rhätischen Bahn und dem Bernina-Express -> klick das Bild

 

 

Informationen zum Hotel findet Ihr hier:

 

 

 

Alle Info’s zur Wanderung -> scanne oder klicke auf  den QR-Code

Ihr könnt Euch die Tour auch ganz leicht downloaden. Für Info’s zum Download:

Hier geht es zu einer kleinen Download-Anleitung